Geisterbahnhöfe bei der S-Bahn sind das falsche Signal - Technik kann Personal nicht ersetzen

Die S-Bahn setzt auf ein neues Abfertigungs-System mit weniger Personal und mehr Technik. Zu den Plänen erklärt der Generalsekretär der CDU Berlin, Kai Wegner:

Laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik ist die Gewalt in Bussen und Bahnen zurückgegangen. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Angesichts einiger besonders brutaler Gewaltvorfälle wie die Hetzjagd auf den 23-jährigen Guiseppe M. an einem Bahnhof in Charlottenburg, die für den jungen Italiener tödlich endete, besteht bei den Fahrgästen dennoch weiterhin ein hohes Sicherheitsbedürfnis im Öffentlichen Personennahverkehr. Die Pläne der S-Bahn, Personal auf Bahnhöfen einzusparen und verstärkt Videotechnik einzusetzen, sind daher mit gemischten Gefühlen zu betrachten.

Wir begrüßen, dass die Videotechnik wie bei der BVG ausgebaut wird und die Aufzeichnungen 48 Stunden gespeichert werden. Denn ihr Einsatz kann auf potentielle Täter abschreckend wirken. Zudem kann Videotechnik entscheidend bei der Aufklärung begangener Straftaten helfen.

Bei der BVG beispielsweise haben sich die Gewaltvorfälle im Vergleich zu 2011 nahezu halbiert. Das ist auch auf die flächendeckende Einführung der Videotechnik zurückzuführen. Außerdem konnten aufgrund der Verlängerung der Speicherfrist auf 48 Stunden deutlich mehr Täter nachträglich identifiziert und rechtskräftig verurteilt werden.

Das Vorhaben der S-Bahn, das Personal auf Bahnhöfen zu reduzieren, ist das falsche Signal. Geisterbahnhöfe mindern das Sicherheitsgefühl der Menschen in unserer Stadt erheblich. Die Berliner CDU will, dass alle, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, mit einem guten Gefühl einsteigen.

Wir bleiben deshalb dabei, dass Videotechnik Personal nicht ersetzen kann. Um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu erhöhen, sind weiterhin ansprechbare Mitarbeiter vor Ort erforderlich, die im Ernstfall unmittelbar eingreifen können.

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